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Frosthardr: Varg (EP) (Review)
Artist: | Frosthardr |
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Album: | Varg (EP) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Momentum Scandinavia | |
Spieldauer: | 20:39 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Stimmige Aufmachung täuscht im Falle dieser Skandinavien-Blackies über die unschlüssige Stilrichtung hinweg. FROSTHARDR filettieren auf ihrer EP weder Christenfisch, noch sind sie kompromisslose Fleischverkoster.
Der Sound des Dreitrackers ist druckvoll und auch im Bassbereich für den Black-Metal-Kontext angenehm ausgewogen. „Varg“ soll wohl die aktuelle Essenz des Bandschaffens darstellen, welche sich aus durchweg kontrolliertem und genretypischem Riffing innerhalb verscheidener Tempovarianten mit Blast-Bevorzugung zusammensetzt. Der Song an sich wäre eingängig, wenn er ein Hook hätte, denn das sonst so gern bemühte nordische Chaos oder rasender Frostbefall bleiben außen vor. Das Bisschen Stopp-und-Weiter als Merkmal des Stückes macht allerdings schon etliche Meter vorm Zentrum des Langzeitgedächtnisses schlapp. Angesichts der kompetenten Inszenierung scheint das bedauerlich, weicht aber im fast zehn Minuten langen Mittelstück der Einsicht, dass FROSTHARDR nicht recht wissen, was sie wollen. „Tortured“ soll wohl episches Schneegestöber sein, wie es jede gute moderne Black Metal Band adelt, bloß bekeckern sich die Musiker hier wahlweise mit beliebigen Ideenaneinanderreihungen oder einfach nur zu unauffälligen Melodien und Riffs. Dass zwischendurch orchestrale Arrangements in Richtung des sinfonischen Subgenres schielen, ohne den dort vorherrschend Standard auch nur am Horizont zu erblicken, macht den Longtrack nicht besser, die Band nicht glaubhaft entschlossener.
Im kurzen Schlusstrack schließlich möchte die Gruppe noch den Retrothrasher bedienen, wobei sie mit der lahmen Musik dem kolportierten Genre nicht einmal annähernd gerecht wird. Auch vom rotzigen Rocken und Rollen ist hier keine Spur – Dann sogar lieber Darkthrone, denn die wissen, was sie (nicht) können. FROSTHARDR sollten den Weg von „Varg“ verfolgen und kompakte Stücke voller Wut an der langen Leine komponieren und ihnen mehr Griffigkeit angedeihen lassen, anstatt Jedermanns Lösung für schwarze Fragen sein zu wollen.
FAZIT: Unausgegorene Mischung verschiedener Extremmetal-Komponenten, denen es an Authentizität und Spirit mehr mangelt als an spielerischer Kompetenz oder ansprechender visueller Umsetzung. Ein typisches Produkt unter vielen und keine einzigartige Kunst, doch weniger ungekonnte Berechnung könnte zumindest guten Black Metal aus FROSTHARDR ans Unlicht befördern, falls sie Atmosphäreschaffen in den Fokus rücken.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr